ach den Querelen des letzten Jahres hat es einige Zeit gedauert, doch seit nunmehr vier Monaten hat unser 1. FC Lok Stendal einen neuen Vorstand gefunden. In unserem Vereinscasino im Hölzchen wurden Thomas Weise, Guido Klautzsch, Daniela Schlegel und Torsten Pfeiffer durch die Mitgliederversammlung gewählt. Dem scheidenden Präsidenten Prof. Dr. Ulrich Nellessen wurde für seine elfjährige Tätigkeit an der Spitze unseres Vereins von Herzen gedankt. Es ist vorgesehen, Herrn Prof. Dr. Nellessen die Ehrenpräsidentschaft zu verleihen.


ach dem Rücktritt einer Reihe von Mitgliedern des letzten Vorstandes und der Ank¨ndigung von Prof. Dr. Nellessen, nicht erneut zu kandidieren, war zunächst unklar, wer den Verein künftig führen würde. Unzählige Gespräche waren nötig, bis am Ende der Vorstand personell neu aufgestellt werden konnnte. Dabei war es von Beginn an das erklärte Ziel, den 1. FC Lok Stendal breiter aufzustellen und die anfallenden Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen. Die Positionen sollten nach Kompetenzen besetzt und in der Anzahl verstärkt werden. Mit dem neuen Präsidenten Thomas Weise, Vizepräsident Guido Klautzsch, der stellvertretenden Vizepräsidentin Daniela Schlegel sowie dem alten und neuen Schatzmeister Torsten Pfeiffer ist diesbezüglich ein erster Schritt gelungen. Konkret wird Guido Klautzsch als Sportvorstand agieren, Torsten Pfeiffer obliegt es, die Finanzen in Ordnung zu halten, Daniela Schlegel ist für die Verträge zuständig und wird den Verein in Rechtsfragen vertreten. Der neue Vorstand versteht sich insofern als Kompetenzteam.


„Wir haben noch mehr Mitstreiter in Aussicht und planen, in den kommenden drei bis vier Monaten einen erweiterten Vorstand aufzubauen.“
(Thomas Weise)


as neue Präsidium hat die Schwachstellen im Verein erkannt und wird sich dieser schrittweise annehmen. Es sind viele Baustellen abzuarbeiten. Die Sponsorengewinnung ist für den Vorstand derzeit das wichtigste Feld. Der 1. FC Lok Stendal steht in Sachen Oberliga-Fußball in Konkurrenz mit zahlreichen finanzstarken Kontrahenten. Da gilt es den Rückstand kurzfristig zu verringern, um langfristig mituhalten können. Denn das Ziel, sich in der Oberliga auf Dauer zu etablieren, hat sich auch unter dem neuen Vorstand nicht geändert.


s sollen klare Strukturen geschaffen und damit Orientierungspunkte gesetzt werden, um die tägliche Arbeit zu erleichtern. Die Organisationsstruktur sollte dabei den verändernden Anforderungen entsprechen, angepasst und laufend optimiert werden. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, soll der Verein künftig nicht wie bisher mit drei Leuten geführt werden. Konkret plant das Präsidium, einen handlungsfähigen erweiterten Vorstand aufzubauen. Die Außenwirkung soll verbessert, neue Sponsoren und Unterstützer gewonnen und die Zusammenarbeit unter den einzelnen Mannschaften des Vereins intensiviert werden. Der Vorstand hat auch erkannt, dass engagierte Vereinsmitglieder ihre Zeit nicht opfern, sondern investieren wollen, um bestimmte Anliegen im Sinne des Vereins möglichst zügig voranzubringen. Auch hier soll die Zusammenarbeit vertieft werden. Zudem wurde ein Fanbeauftragter bestimmt, der sich um die Belange der Fans kümmern soll.



„Uns ist es wichtig, ein Präsidium für alle Mannschaften des Vereins zu sein. Egal, ob Jugend, erste oder zweite Herren. So wollen wir die Zukunft gestalten.“
(Guido Klautzsch)



s ist allerdings nicht nur der Klassenerhalt in der Oberliga, der unbedingt erreicht werden soll, auch die zweite Männermannschaft muss vorangebracht werden. Die Mannschaft will in diesem Jahr der Aufstieg in die Landesklasse erreichen. Die elf Mannschaften im Nachwuchsbereich sollen zusätzliche Trainingsmöglichkeiten erhalten, damit die sportliche Qualität weiter verbessert werden kann.


„Die Kommunikation untereinander ist wichtig, um die Arbeit im Verein effizienter zu machen und gemeinsame Ziele zu erreichen.“

(Daniela Schlegel)


ür das Präsidium ist auch die Verbundenheit mit Verein und der Region wichtig. Die meisten Mitglieder haben selbst Söhne, die aktuell im eigenen Nachwuchs des Vereins spielen oder gespielt haben. Entsprechend sind dem Vorstand auch die Begebenheiten des Jugendspielbetriebs bestens bekannt. Hier hat sich der Vorstand vorgenommen, die Kommunikation untereinander zu verbessern, um die Arbeit im Verein effizienter zu machen. Gemeinsame Ziele und Vorhaben im sportlichen Bereich sollen durch verstärkte gegenseitige Unstützung künftig schneller realisiert werden.



emeinsam gilt es, den Verein voranzubringen und dabei auch dessen Wirkung für die Region im Blick zu behalten. Da ein Verein immer Teil der regionalen Wirtschaft ist, profitiert auch die Region selbst vom sportlichen Erfolg im H&oulm;lzchen. Hier will der Vorstand seine Bemühungen verstärken, Werbepartnerschaften mit regionalen Unternehmen bilden. Thomas Weise hat sich auch unter diesem Gesichtspunkt bereit erklärt, die Verantwortung an der Spitze unseres 1. FC Lok Stendal zu übernehmen: „Es geht mir um den Verein, als Stadtrat natürlich auch um die Stadt Stendal. Und die verbinden viele Leute zuerst mit dem Fußball. Egal, wo man hinkommt.“


„Seit vielen Jahren sind meine Familie und ich Stammgast bei Heimspielen unserer 1. Männermannschaft. So habe ich es miterleben können, wie die Jungs sich Jahr für Jahr steigern konnten. Auch konnte ich sehen, wie viel Arbeit auf wenigen Schultern bei den Verantwortlichen geleistet wurde. Sowohl bei den Jugendtrainern, den Trainern der ersten und zweiten Mannschaft und den Vorstandsmitgliedern. Dort ist dringend Unterstützung angebracht und nicht nur in Form von Sponsoring, sondern auch in Form von Übernahme von Verantwortung.


Mit dem 1. FC Lok Stendal verbindet Weise auch seine ganz persönliche Geschichte. „Mein leider schon verstorbener Schwiegervater, Dieter Karow, den alten Stendalern auch als „Lusche“ bekannt, spielte viele Jahre erfolgreich für Lok. Als seine schwere Krankheit immer weiter voranschritt, war das Hölzchen immer ein Platz, an dem er sich wohl fühlte und zu Hause war. Das war für unseren neuen Pr&auuml;sidenten ein Motiv, selbst Verantwortung im Verein zu übernehmen: „Für meinen Schwiegervater, für Lok und für die Stadt Stendal, für die der Verein, diese Erfahrung habe ich schon oft gemacht, immer ein Aushängeschild in der ganzen Republik ist.“



Für den 1. FC Lok Stendal bildet das Ehrenamt den Grundpfeiler der Verbandsstruktur und -kultur. Es gibt daher einen ständigen Bedarf an Menschen, die unseren Verein ehrenamtlich unterstützen und sich für die sportlichen Ziele und Wertvorstellungen unseres 1.FC Lok Stendal einsetzen wollen.


hrenamtliche Helfer sind in nahezu allen Bereichen tätig. Angefangen bei der Jugendarbeit bis hin zum Männerbereich, der ohne freiwillige und Unterstützung nicht funktionieren würde, oder im Vorstand und diesem anhängigen Strukturen.


Jedes Jahr müssen allein in der Oberliga 15 Heimspiele organisiert werden. In einer Saison werden auf den Plätzen unseres Vereins insgesamt über 200 Begegnungen ausgetragen. Diese Sportveranstaltungen lassen sich nur mit der Unterstützung der freiwilligen Helfer bewerkstelligen. Aber auch die anfallenden Tätigkeiten bei der Organisation des Vereinswesens, der Verwaltung von Mitgliedern und Geldern, oder die Öffentlichkeitsarbeit sind enorm.


„Es muss uns gelingen, noch mehr Trainer zu gewinnen und eine engere Verzahnung zwischen den Herrenmannschaften und dem Nachwuchs herzustellen.“

(Thomas Weise)


Bereits jetzt sind die meisten Vereinsmitglieder auch ehrenamtlich für den Verein tätig und engagieren sich unmittelbar für den Sport, um für unsere insgesamt 13 Mannschaften die optimalen Rahmenbedingungen zu schaffen.


Während unsere Trainer und Betreuer in erster Linie das sportliche Vereinsleben gestalten, gibt es im Bereich des Vorstandes jede Menge Arbeit. Freiwilliges Engagement ist damit selbstverständlicher und wesentlicher Bestandteil der täglichen Arbeit in unserem Verein.


Im Durchschnitt investiert ein ehrenamtlicher Helfer zehn Stunden pro Woche für den Verein. Während der Saison steigt die geleistete Stundenzahl häufig noch um ein Vielfaches an. Der Erhalt der Strukturen wird bei uns fast ausschließlich durch ehrenamtlich tätige Mitglieder gewährleistet. Die geleistete „Man-Power“ lässt sich auf tausende Arbeitsstunden pro Jahr beziffern.


Um die anfallenden Aufgaben und Arbeiten mit dem sich selbst gesetzten Anspruch erfüllen zu können, braucht der 1. FC Lok Stendal ehrenamtliche Mitarbeiter auf allen Ebenen:


Jugendtrainer/Betreuer
➥ ......
➥ ......
➥ ......
➥ ......
➥ ......


Wer Interesse hat, unseren Verein in einem der oben bezeichneten Positionen zu unterstützen, sollte dies über das untenstehende Kontaktformular mitteilen. Wir stellen gerne die entsprechende Verbindung zum Vorstand her.


Sie sind jetzt etwas mehr als 100 Tage Präsident des 1. FC Lok Stendal. Wie haben Sie die erste Zeit erlebt?


unächst einmal habe ich aus meinem Umfeld viele positive Reaktionen darauf bekommen, dass ich mich habe wählen lassen. Manche haben gefragt, ob ich mir der Schwere der Aufgabe bewusst bin. Doch in Summe war es für mich eine tolle Motivation, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Im Verein wurde ich herzlich empfangen. Die Gespräche und das Kennenlernen haben gezeigt, dass alle Beteiligten gleiche Ziele verfolgen. Doch diese zu erreichen, ist ein langsamer Prozess.


Worauf haben Sie Ihren Fokus gelegt?


Ich musste mir den Verein erst einmal ansehen, schauen welche Strukturen es gibt bzw. der neugewählte Vorstand musste sich erst einmal finden. Dieser Prozess ist auch längst nicht abgeschlossen. Unsere Sitzungen gehen oftmals über viele Stunden. In diesem Zusammenhang musste ich feststellen, dass ich mir das Alles etwas einfacher vorgestellt habe. Doch es dauert deutlich länger, das über Jahre vorhandene Denken aufzubrechen, um eventuell auch Veränderungen herbeiführen zu können. Ich habe aber ein dickes Fell und höre mir Probleme an. Mein Dank gilt an dieser Stelle allen Ehrenamtlichen in unserem Verein, die sich engagieren. Bei all denen ist es unsere Aufgabe als Vorstand, für weitere Unterstützung zu werben, ohne den einzelnen ersetzen zu wollen.


Konnten Sie schon Fortschritte erzielen?


ir – also der Vorstand bestehend aus Torsten Pfeiffer, Daniela Schlegel, Guido Klautzsch und mir – haben uns nach der Wahl vorgenommen, einen erweiterten Vorstand zu bilden, um die Vereinsarbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Hier bin ich sehr froh, dass uns dies bis hierhin gelungen ist. Wir haben jetzt einen Fanbeauftragten mit im Boot, der sich um alle Belange unserer Anhänger kümmert. Weiterhin zählt Klaus Höppner zum Team. Das war mir besonders wichtig, da er Erfahrungen darin hat, einen Verein neu zu strukturieren und zudem ist er in Stendal gut vernetzt, was immer wichtig ist. Dazu zählen Jörn Schulz als Trainer und Hölzchen-Sprecher Sven Jaluschka zum Gremium. Letzterer erhält seit kurzem auch Unterstützung in der Medienarbeit.

Darüber hinaus haben wir ein Auge daraufgelegt, was die Zusammenarbeit mit unseren Sponsoren angeht. Nach dem Wechsel im Präsidium gab es Kündigungen, wir konnten aber auch neue Partner gewinnen. Hier haben wir aber noch viel Arbeit und Potenzial vor uns.


Das klingt vielversprechend?


as ist aber nur ein erster Schritt. Grundsätzlich ist bei uns jeder willkommen, der Fußballfan ist – egal, ob er sich aktiv in die Vereinsarbeit einbringen möchte, als passives Mitglied eine finanzielle Unterstützung leistet oder als Zuschauer zu unseren Heimspielen ins Stadion „Am Hölzchen“ kommt. Unser Verein hat 300 Mitglieder, davon 31 Betreuer für zwei Herren- und elf Nachwuchsmannschaften. Wir sind für jede Form der Förderung des Fußballsports bei Groß und Klein sowie des Vereinslebens dankbar.


Kürzlich waren Sie zum Termin beim Hauptsponsor der ersten Männermannschaft, der Kreissparkasse. Wie wurden Sie dort empfangen?


as war so ein erster Schritt, die Zusammenarbeit mit unseren Partnern zu verbessern. Das Logo der Kreissparkasse trägt unsere erste Mannschaft auf der Brust und wir wünschen uns, diese Kooperation auch weiterhin erfolgreich fortsetzen zu können. Diesen Besuch haben wir dazu genutzt, ins Gespräch zu kommen. Das hat allen Beteiligten Spaß bereitet und wir konnten vielleicht auch die eine oder andere Geschichte der Vergangenheit beilegen.


Derartige Termine streben wir in Zukunft auch mit weiteren Sponsoren an. Denn Stendal ist – so viel weiß ich aus meiner Erfahrung als Kommunalpolitiker – der 401. Kreis von 401 in Deutschland, was das Thema Entwicklung betrifft. Wir als 1. FC Lok Stendal sind daher umso mehr auf lokale Partner und Sponsoren angewiesen, um unser Angebot des Fußballsports in der Oberliga sowie den höchsten Ligen des Landes im Nachwuchs aufrechterhalten und verbessern zu können.


Können Sie also eine Vertragsverlängerung mit dem Geldinstitut vermelden?


ein, soweit sind wir noch nicht. Wir würden uns aber natürlich freuen, wenn die Gespräche mit dem Abschluss eines neuen Vertrags enden würden.


Welche Themen stehen als nächstes auf Ihrer Lok-Agenda?


eben dem erweiterten Vorstand wollen wir weiterhin Menschen dafür begeistern, sich ehrenamtlich zu engagieren. Im Konkreten sind wir gerade in Gesprächen, die Position des Jugendleiters neu zu besetzen, um Margit Bubke auch ein Stück weit zu entlasten. Da sind wir optimistisch, schon bald eine Lösung präsentieren zu können.

Unsere Nachwuchstrainer haben ein Konzept für die Arbeit bei den Junioren und mit den Eltern entwickelt. Dieses wollen wir demnächst im Vorstand diskutieren, beschließen und dann gemeinsam zur Umsetzung bringen.

Das Thema Sponsoren wird uns auch weiterhin begleiten. Für Ende Februar haben wir deshalb unsere Partner eingeladen, um den neuen Vorstand kennenzulernen und gemeinsam über die Zukunft oder einfach den Fußball zu sprechen.


Sie sagten nach Ihrer Wahl, Sie seien Funktionärssportler. Welche fußballerische Kompetenz haben Sie mit in den Verein gebracht?


ch glaube, mit Guido Klautzsch als Sportvorstand und Jörn Schulz als Trainer haben wir zwei kompetente Fußballer in unseren Reihen. In gewissen Punkten halte ich mich hier also zurück. Nichtsdestotrotz habe ich zu unseren Spielen auch eine Meinung und werde diese intern zur Diskussion stellen.


Sie haben die Etablierung der Männer im oberen Drittel der Oberliga als Ziel ausgegeben. Wie bewerten Sie die aktuelle Situation?


unächst einmal muss ich sagen, dass ich für diese Aussage im November etwas belächelt wurde. Das war vielleicht nicht ganz glücklich formuliert aber ich hoffe, die Stendaler und unsere Fans haben mir das verziehen.

Das erste Spiel nach der Winterpause lief sicher nicht ganz so, wie wir uns das vorgestellt haben. Unsere Mannschaft hat schon bessere Leistungen abgeliefert. Demnach war diese Niederlage hart. Doch ich bin derselben Meinung wie unser Trainer, dass es in der Oberliga drei oder vier Mannschaften gibt, die schlechter sind als unsere. Daher werden wir für den Klassenerhalt kämpfen und hoffen dabei auch auf die Unterstützung der Fußballfans aus Stendal und der Altmark. Ich bin davon überzeugt, dass wir die Spielklasse sportlich halten werden.


Inwieweit verfolgen Sie neben den Männern auch die Lok-Nachwuchsmannschaften?


as ist eine wichtige Aufgabe, die nicht nur ich, sondern der gesamte Vorstand sich vorgenommen hat. Wir wollen den Kontakt zwischen den Funktionären, den Herren-Mannschaften sowie den Nachwuchs-Teams verbessern. Dafür wollen und werden wir auch Präsenz zeigen, um mit unseren Trainern, Betreuern und Zuschauern ins Gespräch zu kommen. Ich selbst war im Winter beim Pape-Cup in Magdeburg dabei und habe weitere Hallenturniere besucht. Daniela Schlegel war kürzlich mit bei der Versammlung der Trainer. Zu jeder Vorstandssitzung wird auch immer das Protokoll der letzten Nachwuchssitzung thematisiert.